44 Jahre Partnerschaftsverein

Monat: November 2019

Für francophile Theaterfans Georges Perec, Über die Kunst seinen Chef anzusprechen und ihn um eine Gehaltserhöhung zu bitten

Georges Perec war Mitglied der Gruppe Oulipo(„Werkstatt für potentielle Literatur“) und gilt als einer der wichtigsten französischen Schriftsteller der Nachkriegszeit.

„Über die Kunst seinen Chef anzusprechen und ihn um eine Gehaltserhöhung zu bitten“ handelt über den inneren Dialog eines Angestellten, dessen Ängste, was bei diesem Gespräch alles falsch laufen könnte und ob er überhaupt bis zum Chef durchdringt, zunehmend eskalieren und letztlich das ganze Vorhaben zum Scheitern verurteilen.

Sehr absurd und zugleich sehr real. Zu sehen am Freitag den 29. November im Café des Metropol-Theaters in Freimann in einer Aufführung mit Ulrike Arnold.

Für francophile Kinofans Französische Filmwoche München im Kino Theatiner, 27. November bis 4. Dezember

In Zusammenarbeit mit dem Institut Francais veranstaltet das Kino Theatiner in diesem Jahr das erste Mal eine Französische Filmwoche. Zu sehen sind viele München-Premieren wie z.B. den neuen Film von Eric Toledano(„Ziemlich beste Freunde“) „Hors Normes“ im französischen Original mit Untertiteln und für Freunde klassischer Filmkunst die kongeniale Queneau-Verfilmung „Zazie dans le métro“ aus dem Jahr 1960. Genauere Informationen unter www.theatiner-film.de.

 

11. November 1918, Armistice

Vor genau 101 Jahren, am 11.11.1918 wurde im Wald von Compiègne der Waffenstillstand zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich unterzeichnet, der den ersten Weltkrieg – in Frankreich immer noch „La Grande Guerre“ genannt – beendete. Im deutschen kollektiven Erinnern fast vollständig vom 2. Weltkrieg überlagert, bleibt der 11.11. für unsere französischen Nachbarn weiterhin ein Feiertag, ein wichtiger Tag des Erinnerns, an dem Gedenkveranstaltungen stattfinden, Kränze niedergelegt werden. Das hat vielleicht damit zu tun, dass unsere westlichen Nachbarn das Grauen des Krieges viel direkter miterlebt haben. In Deutschland seinerzeit nur als fernes Raunen durch die Erzählungen von Fronturlaubern wahrgenommen, verliefen die furchtbaren Zerstörungslinien teilweise direkt durch Frankreich und betrafen dort unmittelbar auch die Zivilbevölkerung.

Für frankophile Cineasten

Potrait einer jungen Frau in Flammen (Portrait de la jeune fille en feu)

Wir schreiben das Jahr 1770. Héloise soll verheiratet werden. Ein Portrait soll von ihr angefertigt werden. Héloise lehnt sowohl Heirat als auch Portrait ab. Ein Maler ist schon an ihr gescheitert. Nun soll die junge Malerin Marianne ihr Glück versuchen. Sie begleitet die junge Frau auf ihren Spaziergängen am Meer und zeichnet sie dann aus dem Gedächtnis. Doch als das Bild fertig ist, gesteht sie Héloise den Verrat. Héloise betrachtet das Bild und stellt fest: „Dieses Bild zeigt nicht mich, denn sie kennen mich nicht.“ Marianne zerstört in Ihrer Enttäuschung das Werk. Sie erhält eine weitere Chance, diesmal erklärt sich Héloise bereit, ihr Modell zu sitzen. Es entspinnt sich zwischen den beiden Frauen eine zarte Liebesgeschichte, häufig nur in Andeutungen gezeigt. Selbst eine egalitäre Gesellschaft scheint möglich, die Rollen zwischen den beiden Frauen und der Hausangestellten beginnen zu verwischen, ein kurzer Moment eines vorparadiesischen Zustandes scheint aufzuflackern. Ein bildgewaltiger und poetischer Film vor der grandiosen Naturkulisse einer Insel vor der bretonischen Küste. Adèle Haenel in einer weiteren Paraderolle! Zu sehen in deutscher Fassung in den Breitwand-Kinos im Landkreis oder im Original mit Untertiteln im Kino Theatiner in München.