Die U-Bahn bleibt alle Augenblicke minutenlang stehen, sowohl in den Bahnhöfen als auch im Tunnel, zeitweise ist der Marienplatz wegen Überfüllung gesperrt. Die Stimmung ist nicht ruhig aber friedlich, der Prozentsatz der Schottenröcke auf dem Marienplatz und darum herum erreicht dramatische Höchstwerte….

Doch trotz aller Widrigkeiten anlässlich des Eröffnungsspiels der Fussball-EM erreichen alle angemeldeten 14 Mitglieder das Residenztheater pünktlich und lassen sich auf ein kulturelles Kontrastprogramm ein.

Ann-Marie, gespielt von Robert Dölle, am Rand der Demenz und einer Parkinson-Erkrankung, lässt ihr Leben Revue passieren. Sie hat geschafft, was viele nicht schaffen: Von der Provinz in die Hauptstadt und der Erfolg bleibt doch zwiespältig, sie wird es nie in die erste Reihe auf den Plakaten schaffen, ihr Name ist immer nur im Klein-Gedruckten ganz hinten zu lesen. Ein aus ihrer Sicht langweiliger Mann gab ihr einst Stabilität, der Sohn nervt sie mit seiner Kritik. Am Ende wird sie allein sein, gefangen in ihren Erinnerungen.

Es passiert nicht viel in dem faszinierenden Kammerspiel von Yasmina Reza und doch wird man gleichsam eingesogen, ist gefangen vom hypnotischen Spiel von Robert Dölle, der fast anderthalb Stunden die Zuschauer in seinen Bann zieht.

Nach dem Ende wird die  beeindruckende Vorstellung noch mit einem gemeinsamen Besuch in den Pfälzer Weinstuben abgerundet.