die freunde von dinard e.v.

44 Jahre Partnerschaftsverein

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Für frankophile Kinofans Das Weltgericht von Bamako

In einem Hinterhof von Bamako: Das normale, alltägliche Leben nimmt seinen Lauf, während sich eine Gruppe Menschen einfindet um Gericht zu halten. Angeklagt sind die Weltbank und der internationale Währungsfond, deren Politik für die schlechte politische und wirtschaftliche Lage in vielen afrikanischen Ländern verantwortlich gemacht wird. In seiner Reihe „Afrika im Aufbruch“ bringt das Kino Breitwand diesen vielbeachteten Film aus der afrikanischen Frankophonie. Mit Einführung und nachfolgendem Gespräch im Kino Breitwand in Starnberg am Sonntag, den 12. Januar um 11:00 Uhr.

 

Für frankophile Kinofans Der geheime Roman des Monsieur Pick

Tief im Westen der Bretagne wird in einer Bibliothek das Manuskript eines unveröffentlichten Romans entdeckt und zur literarischen Sensation der Saison. Ein prominenter Literatur-Kritiker zweifelt öffentlich die Urheberschaft an. Autor soll der örtliche Pizzabäcker sein. Der Literatur-Kritiker verliert durch sein öffentliches Zweifeln zunächst seinen Job, dann auch seine Ehefrau. Die Frage nach der Urheberschaft gewinnt für ihn und damit auch für den Zuschauer an Relevanz. In der Komödie entwickelt sich eine wahre Kriminal-Handlung an deren Ende man als Zuschauer feststellen muss, dass einem das offen Sichtbare verborgen geblieben ist. Berührende Kino-Unterhaltung, die verschiedene Genres mischt. Zu sehen im Orginal mit Untertiteln im Kino Breitwand in Seefeld Sonntag, 05.01. um 18:15 Uhr und Mittwoch 08.01. um 18:00 Uhr.

 

Heute vor 60 Jahren 4. Januar 1960: Albert Camus stirbt bei Autounfall

Vor genau 60 Jahren stirbt der Schriftsteller, Philosoph, Theaterregisseur und Journalist Albert Camus bei einem Autounfall im Fahrzeug seines Freundes und Verlegers Michel Gallimard in der Nähe von Villeblevin. Der Autor, der die Literatur und Philosophie des 20. Jahrhundert mit Werken wie „Der Fremde“, „Die Pest“, „Der Mythos von Sysiphos“ oder auch „Der Mensch in der Revolte“ prägend beeinflusst hat, hatte schon das Zugticket gekauft, mit dem er von Loumarin in Südfrankreich, wo er ein Haus besaß, zurück nach Paris fahren wollte. Da erreichte ihn der Vorschlag seines Freundes Michel Gallimard, zusammen mit Ihm, seiner Frau und seiner Tochter im Auto nach Paris zu fahren. Man kann sich eine fröhliche Reisegesellschaft vorstellen, die sich da am Morgen des 3. Januar im Facel Vega von Michel Gallimard auf den Weg machte. In einem Frankreich fast ohne Autobahn legte man einen Stopp für die Nacht ein, um am nächsten Tag die Strecke nach Paris zu vollenden. Am 4. Januar wird mittags eingekehrt, um den 18. Geburtstag von Gallimards Tochter zu feiern. Nach dem Mittagessen, macht man sich auf den Weg für die letzte Etappe. Einer der wenigen Unfall-Zeugen sagt aus, das Auto habe ihn mit hoher Geschwindigkeit überholt. Als sich das Fahrzeug auf der schnurgeraden Strecke schon deutlich entfernt hatte, habe er einen lauten Knall gehört, darauf sei der schwere Tourenwagen ins Taumeln geraten. Der Facel prallt zunächst gegen einen Baum und wird von einem zweiten Baum buchstäblich zerrissen. Am Unfallort bietet sich den ersten Eintreffenden ein Bild der Verwüstung: Der Motorblock liegt isoliert im Feld, das ganze Vorderteil des Wagens ist in seine Einzelteile zerrissen, nur das Heck scheint noch in einem Teil vorhanden. Albert Camus ist sofort tot, Michel Gallimard stirbt Tage später im Krankenhaus, die beiden Frauen gehen aus dem Unfall nahezu unverletzt hervor. Die Unfallursache konnte nie ganz geklärt werden, der Hersteller des leistungsstarken Autos ergänzte nach der Tragödie seine Betriebsanleitungen um uns heute etwas hilflos erscheinende Empfehlungen, wie z.B. man solle während der Fahrt beide Hände am Lenkrad behalten und nicht Radio hören. Die vielleicht seltsamste Theorie brachte in den 2010er-Jahren ein italienischer Journalist ins Spiel, der behauptete, er habe in einem KGB-Archiv Hinweise auf ein Attentat des KGB gefunden. Die schon gelöste Bahnkarte für die Fahrt nach Paris fand man in Camus Manteltasche. Sein Werk jedoch hatte den Literatur-Nobelpreisträger von 1957 längst unsterblich gemacht.

Für francophile Kinofans Alles außer gewöhnlich (hors normes)

Vincent Cassel spielt den Chef einer Hilfsorganisation für Menschen mit schwerem Autismus. Diese Organisation bietet 1-zu-1-Betreuung und ist die letzte Hoffnung für viele Patienten und ihre Angehörigen, die sonst in staatlichen Einrichtungen – mit Medikamenten ruhig gestellt und häufig physisch fixiert – eine trostlose Perspektive haben. Einzig: Diese Organisation hat keine staatliche Zulassung, Ihre Mitarbeiter sind meist nicht beruflich qualifiziert. Und doch: Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen erzielen sie erstaunliche Fortschritte mit Ihren Patienten. Eine bewegende Geschichte nach wahren Ereignissen, die manchmal zum Lachen, manchmal zum Weinen, immer aber sehr spannend ist. Heute noch im Breitwand-Kino Seefeld um 18:00 Uhr, oder in München in den Kinos City-Atelier, Monopol oder Neues Rex. Auf gar keinen Fall verpassen!

 

Für francophile Bücherfreunde Roberto Bolano, "Monsieur Pain"

Monsieur Pain, Akupunkteur und Anhänger des Magnetismus wird im Paris des Jahres 1938 ans Krankenbett von Cesar Vallejo gerufen, der – obgleich die Ärzte keine physische Ursachen finden können – dem Tode entgegen-deliriert und seit einigen Tagen auch noch von einem nicht mehr enden wollenden Schluckauf heimgesucht wird. Historische Figuren vermischen sich mit fiktiven Protagonisten, Monsieur Pain lässt sich durch ein wahrhaft groteskes Universum treiben, das häufig auch durch starke Traumelemente bestimmt ist. Ein bißchen Kafka, ein bißchen Simenon, auch an Camus fühlt man sich erinnert. Einer der großen lateinamerikanischen Autoren präsentiert uns hier ein meisterhaftes Kammerstück vor der Kulisse eines düsteren Vorkriegs-Paris. Jetzt das erste Mal in deutscher Sprache erschienen beim S.Fischer Verlag und zu erstehen beim Buchhändler Ihres Vertrauens.

Roberto Bolano, „Monsieur Pain“, S. Fischer-Verlag, € 21,–

Für francophile Theaterfans Edouard Louis: Wer hat meinen Vater umgebracht

In seinem vielbeachteten ersten Text „Schluss machen mit Eddy Belleguelle“ beschreibt Edouard Louis in Romanform seine Kindheit und Jugend in einer nordfranzösischen Arbeiterfamilie. Nur ein Stipendium ermöglicht dem Hochbegabten die Flucht vor seinem homophoben Vater nach Paris. In seinem neuen Buch „Wer hat meinen Vater umgebracht“ klagt er nun auf hoch kontroverse Weise die politische Klasse an, seinen Vater zu dem gemacht zu haben, was er ist. Zu sehen in einer Theateradaption im Volkstheater in München, Premiere 13. Dezember, weitere Termine am 19. und am 29. Dezember.

Starnberger Christkindlmarkt 5. - 8. Dezember 2019

Wie im vorherigen Jahr ist unser Verein auch dieses Jahr wieder zusammen mit unserem französischen Partnerverein „Les amis de Starnberg“ mit einem Stand auf dem Starnberger Weihnachtsmarkt vertreten. Wie letztes Jahr kann man bei uns auch dieses Jahr wieder frische Austern aus Cancale – traditioneller Bestandteil französischer Festtagsmenüs – mit einem Glas Champagner genießen. Alternativ bieten wir Ihnen dazu auch Weißwein oder Rosé an. Wir freuen uns auf Ihr zahlreiches Kommen.

Für francophile Theaterfans Georges Perec, Über die Kunst seinen Chef anzusprechen und ihn um eine Gehaltserhöhung zu bitten

Georges Perec war Mitglied der Gruppe Oulipo(„Werkstatt für potentielle Literatur“) und gilt als einer der wichtigsten französischen Schriftsteller der Nachkriegszeit.

„Über die Kunst seinen Chef anzusprechen und ihn um eine Gehaltserhöhung zu bitten“ handelt über den inneren Dialog eines Angestellten, dessen Ängste, was bei diesem Gespräch alles falsch laufen könnte und ob er überhaupt bis zum Chef durchdringt, zunehmend eskalieren und letztlich das ganze Vorhaben zum Scheitern verurteilen.

Sehr absurd und zugleich sehr real. Zu sehen am Freitag den 29. November im Café des Metropol-Theaters in Freimann in einer Aufführung mit Ulrike Arnold.

Für francophile Kinofans Französische Filmwoche München im Kino Theatiner, 27. November bis 4. Dezember

In Zusammenarbeit mit dem Institut Francais veranstaltet das Kino Theatiner in diesem Jahr das erste Mal eine Französische Filmwoche. Zu sehen sind viele München-Premieren wie z.B. den neuen Film von Eric Toledano(„Ziemlich beste Freunde“) „Hors Normes“ im französischen Original mit Untertiteln und für Freunde klassischer Filmkunst die kongeniale Queneau-Verfilmung „Zazie dans le métro“ aus dem Jahr 1960. Genauere Informationen unter www.theatiner-film.de.

 

11. November 1918, Armistice

Vor genau 101 Jahren, am 11.11.1918 wurde im Wald von Compiègne der Waffenstillstand zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich unterzeichnet, der den ersten Weltkrieg – in Frankreich immer noch „La Grande Guerre“ genannt – beendete. Im deutschen kollektiven Erinnern fast vollständig vom 2. Weltkrieg überlagert, bleibt der 11.11. für unsere französischen Nachbarn weiterhin ein Feiertag, ein wichtiger Tag des Erinnerns, an dem Gedenkveranstaltungen stattfinden, Kränze niedergelegt werden. Das hat vielleicht damit zu tun, dass unsere westlichen Nachbarn das Grauen des Krieges viel direkter miterlebt haben. In Deutschland seinerzeit nur als fernes Raunen durch die Erzählungen von Fronturlaubern wahrgenommen, verliefen die furchtbaren Zerstörungslinien teilweise direkt durch Frankreich und betrafen dort unmittelbar auch die Zivilbevölkerung.

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