die freunde von dinard e.v.

44 Jahre Partnerschaftsverein

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Für frankophile Kinofans Afrika im Kino Theatiner

Das Theatiner-Kino in München bietet mal wieder einen kleinen Einblick in die frankophone Welt unseres Nachbar-Kontinents:

143, rue du Désert

Malika hat einen kleinen Laden an der Route Nationale 1, die die algerische Sahara durchquert. Reisende können bei Ihr Kaffee trinken oder auch ihren Hunger stillen und natürlich auch Geschichten erzählen. So eröffnet sich ein ganzer Kosmos von Geschichten über die ganze Welt, die Situation im Land, Religion und Politik. Der kleine Beton-Quader wird irgendwie zum Mittelpunkt der Welt.

Zu sehen im Kino Theatiner in München im Original mit Untertiteln, Sonntag, den 12.12.2021, 11:30 Uhr

Aya of Yop City

Zeichentrickfilm , der auf dem gleichnamigen Comic basiert und ironisch den Alltag der jungen Frau Aya aus einem Arbeitervorort Abidjans beleuchtet. Das Leben der 19-Jährigen zwischen den Zwängen des Elternhauses, der Suche nach dem erträumten Partner in der Disko und den üblichen Alltagssorgen in der Elfenbeinküste Ende der ausgehenden 70er Jahre eröffnen ein buntes Kaleidoskop der Realität in einer afrikanischen Großstadt jener Zeit.

Zu sehen im Kino Theatiner in München im Original mit Untertiteln, Dienstag, den 14.12.2021, 18:15 Uhr.

Viel Spass im Kino

Für frankophile Kinofans À la carte - Freiheit geht durch den Magen

Koch Manceron wird gefeuert, weil er seinen adeligen Herren etwas so Banales wie eine Kartoffel präsentiert hat. Auf dem heimischen Bauernhof trifft er auf eine geheimnisvolle junge Frau, die ihn bittet, sie in seine Künste einzuweihen.

Wir schreiben das Jahr 1789, die Zeiten sind unruhig. Manceron und seine junge Lehrfrau dagegen machen sich daran, die Kochkunst neu zu erfinden, am Ende werden sie auch das Restaurant erfunden haben.

Bewegende Tragikkomödie mit schönen Bildern.

Zu sehen im Original mit Untertiteln im Kino Theatiner und in deutscher Fassung im Kino Breitwand in Seefeld.

Viel Spass im Kino

Besuch in den Bassins de Lumière Ein bleibendes Erlebnis

Gegen Mittag erreichen wir die ehemaligen U-Boot-Bunker von Bordeaux , von außen hässlich wie eh und je. Der erste Parkplatz ist voll, auf einem zweiten finden wir noch einen Platz.

Erste Schlange: Passe-sanitaire vorzeigen, zweite Schlange warten am Einlass. Es geht alles ganz schnell und wirkt gut organisiert, doch kaum stehen wir in der zweiten Schlange, fängt es an zu regnen. Die Regenschirme haben wir natürlich im Auto gelassen. Was tun? Wie lange können wir dem Regen standhalten ohne pitschnass zu werden? Die Dame am Einlass hat Erbarmen mit uns, Gott sei Dank!

Wir kaufen die Karten. Nach der langen Fahrt müssen wir alle dringend auf die Toilette. Die nette Dame am Eingang erklärt uns, die Toiletten seien ganz am anderen Ende des Geländes. Hoffentlich schaffen wir es rechtzeitig, wir tauchen in komplette Finsternis ein, für meinen Geschmack zu viele Menschen in Corona-Zeiten in der Finsternis…hoffentlich verlieren wir uns nicht. Letztlich schaffen wir es rechtzeitig bis zum Klo.

Und dann stehen wir auf einer Brücke über dem Wasser, in der Ferne sind die Sillouetten von Menschen auf einer zweiten Brücke zu erkennen.

Das Spektakel beginnt: zunächst mit einer kurzen U-Boot-Sequenz zu Klängen aus dem berühmten Film. Doch dann erscheinen Werke von van Gaugh, Monet, Manet in Übergröße, überall, vor Dir, hinter Dir, unter Dir, das Wasser spiegelt sie. Sie bauen sich auf, entwickeln sich und dekonstruieren sich wieder um dem nächsten Motiv zu weichen, alles untermalt mit Musik, alles spiegelt sich im Wasser, Du weißt gar nicht wohin Du zuerst schauen sollst, fasziniert, in den Bann genommen, manchmal, hast Du den Eindruck, man ziehe Dir den Boden unter den Füssen weg, alles ist Illusion.

Nach einer halben Stunde sind wir so erfüllt von dieser geballten Flut von Eindrücken, dass wir uns entschließen zu gehen.

Es ist auch kein Platz mehr für weitere Eindrücke in uns, die Cité du vin bewundern wir nur von außen.

Für frankophile Literatur-Fans Hans Pleschinski liest aus dem Briefwechsel Voltaire - Friedrich der Große

Wer sich trotz der sich verschärfenden Situation in den kleinen Saal der Schlossberghalle gewagt hatte, der wurde mit einem denkwürdigen Abend belohnt.

Hans Pleschinski las nicht nur mit viel Emphase aus den von ihm herausgegebenen Briefen, er kommentierte auch mit Humor und umrahmte die Texte mit wichtigen Zusatzinformationen. So entwickelte sich vor den Zuschauern und Zuschauerinnen eine Art Gesamtbild einer der – wie Pleschinski ausführte – bedeutendsten Brieffreundschaften der Weltliteratur. Immer in einem sehr eleganten Stil, manchmal sehr zugewandt, manchmal aber auch sehr kritisch reiben sich die beiden großen Geister aneinander.

Seltsamerweise seien die Briefe nie zuvor ins Deutsche übersetzt worden, führte Pleschinski weiter  aus. Möglicherweise passte das Bild, dass dort von Friedrich dem Großen entsteht nicht ins deutsche Geschichtsbild einer bestimmten Zeit.

Auch die herausragenden Leistungen von Voltaire abseits der Literatur, wie z.B. sein Engagement die Einführung erster Indizien-Prozesse ließ der Autor nicht unerwähnt.

So konnten wir einen spannenden und unterhaltsamen und immer kurzweiligen Abend genießen, der uns im Gedächtnis bleiben wird.

Dank des Büchertisches, den die Bücherjolle dankeswerterweise vor dem Saal aufgebaut hatte, konnten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer dann auch noch literarisch eindecken und so den Abend nachwirken lassen.

Für frankophile Theaterfans Annie Ernaux, Erinnerung eines Mädchens

Die italienische Regisseurin Silvia Costa hat Annie Ernaux  viel beachtetes autobiografisches Werk über eine schwierige Erinnerung, sexuelle Doppelmoral und Selbstermächtigung für das Theater umgearbeitet. Die Auseinandersetzung der Autorin mit einem traumatischen Erlebnis ihrer Jugend wird so visuell erfahrbar, geradezu wissenschaftlich seziert sie das Ereignis und versucht Jahrzehnte später Klarheit über das Erlebte zu erlangen.

Zu sehen im Marstall in  München.

Nächste Vorstellungen am Samstag den 13. November, Samstag, den 12. Dezember und Dienstag den 28. Dezember, jeweils 20:00 Uhr. Karten im Vorverkauf, an der Abendkasse oder im Internet zu je 28,– €.

Viel Spaß im Theater

Für frankophile Literaturfans Hans Pleschinski liest aus dem Briefwechsel Voltaire - Friedrich der Große

Am Mittwoch, den 10. November 2021,  um 19:00 Uhr liest der bekannte Wahlmünchner Schriftsteller Hans Pleschinski im kleinen Saal der Schlossberghalle aus dem von ihm herausgegebenen Briefwechsel zwischen Voltaire und Friedrich dem Großen.

Hans Pleschinski ist der Einladung unseres Vereins gerne gefolgt und wird am Ende der Veranstaltungen auch für Fragen zur Verfügung stehen. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und war von 2015 bis 2018 Direktor der Abteilung Literatur der Bayerischen Akademie der schönen Künste. Ursprünglich aus Niedersachsen stammend, hat er sein Studium der Germanistik, Romanistik und Theaterwissenschaft an der LMU in München absolviert. Neben seinem umfangreichen literarischen Werk, das sich häufig mit historischen Themen beschäftigt bzw. historischen Figuren widmet, hat er sich auch durch seine Übersetzungen aus dem Französischen – so z.B. dem Briefwechsel zwischen Voltaire und Friedrich dem Großen – hervorgetan.

Sein reiches literarisches Werk findet auch in zahlreichen Preisen Ausdruck, u. a. in dem Orden „Chevalier dans l’ordre des Arts et des Lettres“ der Republik Frankreich, der ihm vom französischen Kulturministerium für seine Verdienste um die französische Literatur zuerkannt  wurde.

Wir freuen uns sehr, dass wir ein solch hochkarätiges literarisches Ereignis anbieten können und hoffen, dass es zahlreich angenommen wird.

Hans Pleschinski, Aus dem Briefwechsel Voltaire – Friedrich der Große, 10. November 2021, 19:00 Uhr, Schlossberghalle Starnberg, Kleiner Saal, Unkostenbeitrag 10,– €

Bitte beachten Sie die 2-G-Regeln

Vor 40 Jahren: Samba-Tanzen mit Talbot

Erinnern Sie sich noch an Talbot? 1978 Übernimmt Peugeot-Citroen die europäischen Überreste von Chrysler und mit ihnen die einst stolze und umsatzstarke Marke Simca. Einen Neuanfang soll die Umbenennung der Marke in Talbot symbolisieren.

Leider sind die Zeiten schlecht, der Markt lahmt und unter der  Regierung Mitterrand gibt es Stimmen, die unter Zusammenschluss aller großen französischen Automobilhersteller einen einheitlichen staatlichen Autokonzern schaffen wollen. Gerade Simca/ Talbot brechen die Marktanteile weg und es braucht dringend ein neues Modell, dass diesem Trend entgegen wirkt.

1981 ist es soweit: Der Talbot Samba wird präsentiert. Eigentlich bedient er sich aus dem Regal bei Peugeot und Citroen, ist aber trotzdem ein hübsch gemachter Kleinwagen, der tatsächlich schnell zu einem der erfolgreichen Modelle bei Talbot wird. Nicht zuletzt dafür verantwortlich ist eine hübsche Cabriovariante, das kleinste viersitzige Cabrio auf dem Markt seinerzeit. Zudem macht eine witzige Werbekampagne den Samba auch in Deutschland populär.

Allerdings schon 1986 endet der Hoffnungsschimmer, Peugeot beschließt die Marke Talbot aufzugeben und mit ihr auch den Samba.

Für frankophile Kino-Fans Zimmer 212/ chambe 212

Maria hat ihre Ehe satt und verlässt die gemeinsame Wohnung um im Hotel gegenüber ein Zimmer zu beziehen. Vom namensgebenden Zimmer 212 hat sie nicht nur einen hervorragenden Blick auf ihre ehemalige Wohnung, nach und nach finden sich auch ihre sämtlichen Beziehungen bei ihr im Zimmer ein. Es beginnt mit ihrem Mann als jungem Mann und endet nicht mit ihren zahlreichen Seitensprüngen, die sie sehr selbstbewusst verteidigt. Untermalt wird das Ganze stimmungsvoll mit Liedern von Charles Aznavour.

Chiara Mastroianni kann in diesem schönen Kammerstück in der Hauptrolle brillieren.

Zu sehen im Original mit deutschen Untertiteln im Kino Theatiner in München Donnerstag, den 21.10., Samstag, den 23.10., Dienstag, den 26.10. und Mittwoch den 27.10. um 20:45 Uhr und Freitag, den 22.10., Sontag, den 24.10. und Montag den 25.10. um 16:45 Uhr.

Viel Spass im Kino

Das Cremeschnittchen wird 75! Renaults Antwort auf den Käfer

1946, auch die französische Industrie ist noch verwüstet von den Verheerungen des Krieges, auch die Produktionsanlagen von Renault sind noch schwer beschädigt. Nichts desto trotz hat man während der Besatzung heimlich ein neues Auto entwickelt. Enorm kompakt, trotzdem mit 4 Türen und mit einem neu entwickelten Motor im Heck ist das kleine Wägelchen für die Zeit sehr fortschrittlich.

Doch 1946 ist es auch in Westeuropa schwerer ein Auto zu bauen, als es zu verkaufen. Beim 4 CV fehlt z.B. die Farbe, mit der es lackiert werden könnte. Abhilfe schaffen Restbestände, die für Nutzfahrzeuge des Afrika-Heeres der deutschen Besatzer gedacht war. Um in der Wüste möglichst wenig sichtbar zu sein war der Farbton cremefarben. „Motte de beurre“, Butterklotz wird in Frankreich der Spitzname für das kleine Fahrzeug. In diesem Fall haben die Deutschen ausnahmsweise mal den charmanteren Spitznamen, hier kennt man ihn in den 50er Jahren unter der Bezeichnung „Cremeschnittchen“.

Später gibt es das  ulkige Vehikel natürlich auch in anderen Farben, der Wagen wird im Frankreich der Nachkriegszeit zum Motor der Massenmotorisierung und wird bis 1961 in über 1,1 Millionen Exemplaren gebaut, auch in Deutschland ist das Auto ein großer Erfolg und prägt in jenen Jahren das Straßenbild mit.

 

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