Gegen Mittag erreichen wir die ehemaligen U-Boot-Bunker von Bordeaux , von außen hässlich wie eh und je. Der erste Parkplatz ist voll, auf einem zweiten finden wir noch einen Platz.
Erste Schlange: Passe-sanitaire vorzeigen, zweite Schlange warten am Einlass. Es geht alles ganz schnell und wirkt gut organisiert, doch kaum stehen wir in der zweiten Schlange, fängt es an zu regnen. Die Regenschirme haben wir natürlich im Auto gelassen. Was tun? Wie lange können wir dem Regen standhalten ohne pitschnass zu werden? Die Dame am Einlass hat Erbarmen mit uns, Gott sei Dank!
Wir kaufen die Karten. Nach der langen Fahrt müssen wir alle dringend auf die Toilette. Die nette Dame am Eingang erklärt uns, die Toiletten seien ganz am anderen Ende des Geländes. Hoffentlich schaffen wir es rechtzeitig, wir tauchen in komplette Finsternis ein, für meinen Geschmack zu viele Menschen in Corona-Zeiten in der Finsternis…hoffentlich verlieren wir uns nicht. Letztlich schaffen wir es rechtzeitig bis zum Klo.
Und dann stehen wir auf einer Brücke über dem Wasser, in der Ferne sind die Sillouetten von Menschen auf einer zweiten Brücke zu erkennen.
Das Spektakel beginnt: zunächst mit einer kurzen U-Boot-Sequenz zu Klängen aus dem berühmten Film. Doch dann erscheinen Werke von van Gaugh, Monet, Manet in Übergröße, überall, vor Dir, hinter Dir, unter Dir, das Wasser spiegelt sie. Sie bauen sich auf, entwickeln sich und dekonstruieren sich wieder um dem nächsten Motiv zu weichen, alles untermalt mit Musik, alles spiegelt sich im Wasser, Du weißt gar nicht wohin Du zuerst schauen sollst, fasziniert, in den Bann genommen, manchmal, hast Du den Eindruck, man ziehe Dir den Boden unter den Füssen weg, alles ist Illusion.
Nach einer halben Stunde sind wir so erfüllt von dieser geballten Flut von Eindrücken, dass wir uns entschließen zu gehen.
Es ist auch kein Platz mehr für weitere Eindrücke in uns, die Cité du vin bewundern wir nur von außen.