die freunde von dinard e.v.

44 Jahre Partnerschaftsverein

Seite 20 von 21

Für francophile Cineasten:

Streik:

Streik, „En guerre“, Der neue Film von Stephane Brizé: In einem kleinem südfranzösischen Ort soll ein Autozulieferwerk geschlossen werden. Die Arbeiter und Arbeiterinnen haben Zugeständnisse gemacht, auf Teile ihres Lohns verzichtet. Das Werk macht Gewinn, nach Logik der Konzern-Leitung aber nicht genug. 5 Jahre waren von der Werksleitung mindestens zugesagt, nach 2 Jahren soll nun doch Schluss sein. Vincent Lindon spielt den Gewerkschaftsfunktionär, der den ungleichen Kampf anführt. Das Besondere des Films: Der Großteil der weiteren Schauspielerinnen und Schauspieler sind Laien. Dies verleiht dem Werk ein hohes Maß an Authentizität. Kann er uns auch ein Stück weit das Phänomen der Gelbwesten erklären, die sich freilich erst nach der Produktion des Filmes gebildet haben? Auf der anderen Seite fühlt man sich auch an Filme von Kristof Kieslowski erinnert: Bei Kieslowski ist es das kleine scheinbar unbedeutende  Detail, das ganze Menschen-Schicksale vollkommen anders verlaufen lässt. Bei Brizé ist es anders. Egal wie sich seine Protagonisten entscheiden, sie können  doch nicht ihrem Schicksal in einem ungleichen Kräfteverhältnis entkommen.  Zu sehen im Breitwand-Kino  in Seefeld am Freitag, den 17.05. und Samstag den 18.05., jeweils um 18:00 Uhr, am Sonntag, den 19.05. um 20:15 Uhr, Montag, 20.05. und Dienstag 21.05. jeweils  wieder um 18:00 Uhr und im Kino Theatiner in München am Sonntag, den 19.05. um 12:45 Uhr im Orignal mit Untertiteln.

100 Jahre Citroën-Automobile

Vor genau 100 Jahren sieht sich André Citroën nach neuen Möglichkeiten um, um sein Werk auf Friedensproduktion umzustellen und stößt dabei auf das damals noch junge Automobil. Mit soliden Konstruktionen, dem ersten Fließband Europas und genialen Marketing-Ideen wie z.B. einem aus Glühbirnen gebildeten riesigen Citroën-Schriftzug auf dem Eifelturm steigt die Marke schnell zum größten Autoproduzenten Europas auf. Anfang der 30er Jahre kann er gerade noch ein sensationelles neues Modell, den Traction Avant vorstellen, dann ist er pleite. Michelin übernimmt die Kontrolle bei Citroën und André Citroën stirbt nur ein Jahr nachdem er seine Firma verloren hat. Der Traction Avant jedoch wird ein Riesenerfolg und prägt das Straßenbild Frankreichs bis in die 50er Jahre. 1948 wird mit dem 2CV ein weiteres Erfolgsmodell präsentiert, dass in der Flower-Power-Bewegung der 68er Jahre zum klassenlosen Auto mutiert. 1955 ein weiterer Paukenschlag: Die DS erscheint, ein Auto wie von einem anderen Stern, konsequent aerodynamisch, pures „form-follows-function“-Design, mit hydropneumatischer Federung schwebt es über alle Bodenunebenheiten hinweg, noch dazu auf höchstem Sicherheitsniveau. Vermutlich hat sich kein anderes Großserienauto je weiter von den Konventionen seiner Zeit und seiner Klasse entfernt. Die Zweizylinder-Modelle Ami 6 und 8, die in den 60er Jahren im neu gebauten Citroën-Werk in Rennes gebaut werden, sind in Frankreich zwar ein Riesenerfolg, außerhalb Frankreichs interessiert sich aber kaum jemand für sie. Das ändert sich schlagartig mit dem Modell GS, auch in Rennes gefertigt, jetzt aber mit 4-Zylinder-Boxer-Motor. Die Hydropneumatik wird mit dem GS erstmals einem breiteren Publikum zugänglich gemacht, der Wagen wird auch international ein Riesenerfolg. Leider kommt der Erfolg zu spät, Michelin hat inzwischen das Interesse an Citroën verloren und Peugeot übernimmt mit dem Motto „Keine Experimente mehr“ die Kontrolle. Der CX, der die DS ersetzt ist das letzte noch vor der Peugeot-Ära entwickelte Modell und gilt Manchem mit seiner eleganten Fließheck-Karosserie als der letzte „wirkliche“ Citroën. Liebe Franzosen, seid mutig und verblüfft uns wieder mit visionären Automobilen wie der DS, dem 2CV, dem GS oder dem CX!

Übrigens: Von 1927 bis 1935 gab es ein deutsches Citroën-Werk in Köln. Auch vom Traction Avant sollen dort noch einige Exemplare gebaut worden sein.

Französische Woche kommt

Die Vorbereitungen für den Stand unserer beiden Vereine „Les amis de Starnberg“ und „Die Freunde von Dinard“ auf der Französischen Woche laufen auf Hochtouren. Auch 7 Mitglieder unseres französischen Partnervereins haben Ihr Kommen schon zugesagt. Unser Angebot wird wieder aus Crêpes, Galettes, Austern, Fischsuppe, Käseteller, Wein, Champagner und Cidre u.a. bestehen. Unsere Mitglieder werden mit dem Rundbrief, der demnächst verschickt wird, anhand des angehängten Anmeldebogens wieder die Möglichkeit haben, an diesem frühsommerlichen deutsch-französischen Gemeinschaftserlebnis teilzuhaben. Wir würden uns sehr über rege Teilnahme freuen.

Helène Grimaud in München

Die französische Ausnahme-Pianistin, auch bekannt durch ihr Engagement für den Schutz der Wölfe, ist mit Werken von Schumann, Debussy, Chopin und Satie am 20. Mai 2019 um 20:00 Uhr im Gasteig in München zu Gast. Restkarten sind noch erhältlich.

 

Vereinsstammtisch am 29. April

Zweimal musste der Tisch verlängert werden, schließlich hatten sich 17 Vereinsmitglieder und interessierte Nichtvereinsmitglieder trotz des garstigen Wetter in der griechischen Taverne im Bayerischen Hof in Starnberg eingefunden. Bei leckerem Essen wurde geredet, diskutiert, gelacht, bei mancher Anekdote aus den Gründungsjahren in die Vergangenheit aber auch in die Zukunft geschaut oder auch einfach nur geratscht! Wir freuen uns, dass der Vereinsstammtisch so gut angenommen wird.

 

Für francophile Theaterfreunde:

Durée d’exposistion: In dem schon mit dem Fastfoward-Preis geehrten Werk philosophiert die Theatergruppe Animal Architecte unter der jungen französischen Regisseurin Camille Dagen anhand der verschiedenen Stationen der Entstehung eines analogen Fotos über Vergänglichkeit, das Einfangen und Festhalten eines Momentes, das Leben ganz im Allgemeinen. In München zu sehen im Rahmen des „Radikal-jung“-Festivals im Volkstheater am Samstag, den 27.04. um 17:00 und 22:00 Uhr und am Sonntag den 28.04. um 11:00 und um 15:00 Uhr. In französischer Sprache mit deutschen Obertiteln.

Zu Unrecht verkannt?

Alpine – Blaues Blut: In Frankreich längst zur Literatur erhoben, in Deutschland vollkommen zu Unrecht mit einer gewissen Herablassung betrachtet: Der Comic. Dabei eignet sich diese Literarturgattung besonders gut, eine bestimmte Art von Geschichten zu erzählen, Emotionen wiederzugeben,  Geschwindigkeit spürbar zu machen. Zum Beispiel die Geschichte der kleinen französischen Sportwagenmarke Alpine, 1955 vom örtlichen Renault-Händler in Dieppe, Jean Rédélé gegründet, in den 70er Jahren auch im Motorsport erfolgreich, dann von Renault übernommen und in den 90ern eingestellt. In wunderschön gezeichneten Bildern wird die aufregende Geschichte der Marke in diversen Zeitsprüngen lebendig erzählt. Das ist umso spannender, als seit 2016 ein ambitioniertes Relaunch der Marke stattgefunden hat, das weltweit für Aufsehen in der Sportwagenwelt sorgte. Käuflich zu erwerben beim Buchhändler Ihres Vertrauens.

Alpine – Blaues Blut, Text von Denis Bernard, Zeichnungen von Christian Papazoglakis und Robert Paquet, € 12,90, in deutscher Übersetzung bei Salleck Publications.

Tipp für Ostern oder einfach nur für ein verlängertes Wochenende

Wer dringend mal wieder eine Dosis Frankreich braucht: Metz begeistert nicht nur mit seiner bezaubernden gotischen Kathedrale und der hübschen Altstadt sondern auch seit 2010 mit einer architektonisch außergewöhnlichen Außenstelle des Centre Pompidou in Paris, in dem auch Kunstwerke gezeigt werden können, die in Paris aufgrund ihrer Größe keinen geeigneten Ausstellungplatz finden. Und für die ganz Kurzentschlossenen: Bis zum 15.04. läuft dort noch eine sehenswerte Ausstellung über die Darstellung der Nacht in der Malerei. Ausreichend Parkplätze sind im Untergrund vorhanden und der Hauptbahnhof von Metz ist in 5 Minuten Fußweg  zu erreichen.

Huch…

In Frankreich habe ich schon Mütter gesehen, die ihre protestierenden Kinder über rote Fußgängerampeln gezerrt haben.

Und hier? Was mache ich? Ich stehe. Weit und breit kein Auto zu sehen, nicht mal in der Ferne der Hauch eines Motorengeräusches zu hören. Aber ich stehe. Einem ehernen Gesetz aus Jahrtausenden folgend. An einer roten Fußgängerampel muss man stehen bleiben. Unter allen Umständen. Schon allein wegen dem Vorbild. Es könnte ja ein kleines Kind zusehen. Ab 20:00 Uhr müssen kleine Kinder aber im Bett sein, denke ich mir. Und doch: Es könnte ja sein, dass ein kleines Kind auf dem Weg zum Klo nochmal aus dem Fenster schaut und mich dann sieht, wie ich eine rote Ampel überquere. Nein, das geht wirklich nicht!

Und wenn ich mal wieder in Frankreich bin? Dann bin ich auf einmal wie im Rausch, ich überquere jede rote Ampel, grüne Ampeln dagegen nicht, das wäre mir zu banal, endlich spüre ich es, dieses Gefühl der Rebellion, des sich Auflehnens gegen jede Konvention, fast fühle ich mich wie ein kleiner Revolutionär. Auf der anderen Seite: Es wäre auch zu auffällig, ich wäre der einzige der an einer roten Fußgängerampel stehengeblieben wäre….

Huch…jetzt hätte ich doch glatt das Auto übersehen, dass doch noch gekommen ist…

 

Französische Woche kommt!

Am 03. April fand ein Treffen zwischen allen beteiligten Firmen sowie Vertretern unseres Vereins in Gestalt der Vorsitzenden Angelika Galata und der stellvertretenden Vorsitzenden Brigitte Schwepcke statt.

Die gute Nachricht: Die Französische Woche 2019 wird stattfinden und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Dieses Starnberger Frühjahrsfest erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Verschiedene Gastronomen sowie der französische und der deutsche Partnerschaftsverein arbeiten, mit Unterstützung durch die Stadt Starnberg, auf dem Kirchplatz zusammen, um den Gästen französische Lebensart nahezubringen

Freuen Sie sich also auf gemütliches Beisammensein bei Wein, Champagner, Austern und Crêpes und vielen anderen französischen Spezialitäten.

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »