44 Jahre Partnerschaftsverein

Autor: Christoph Dürrwanger (Seite 15 von 21)

Antrittsbesuch des Vorstandes beim neuen Bürgermeister von Starnberg A. Galata, B. Schwepcke und Dr. Falko Stichnoth besuchen Patrick Janik

Im Mai statteten die Vorsitzende Angelika Galata, die stellvertretende Vorsitzende Brigitte Schwepcke und Vorstandsmitglied Dr. Falko Stichnoth dem neu-gewählten Bürgermeister der Stadt Starnberg Patrick Janik, der seit dem 1. Mai im Amt ist, einen Antrittsbesuch ab und gratulierten ihm zu seinem Wahlerfolg.

Erfreut dürften die anwesenden Vorstandsmitglieder zur Kenntnis nehmen, dass auch Patrick Janik genau wie seine Vorgängerin und Vorgänger unserem Vereinsanliegen sehr zugetan ist. Als Schüler hat er wiederholt am Austausch teilgenommen und kennt daher nicht nur Dinard sondern auch Jean-Claude Mahé, der für seinen langjährigen Einsatz für die Partnerschaft im letzten Jahr mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Starnberg ausgezeichnet wurde.

Herr Janik und seine sehr gut Französisch sprechende Frau haben in den letzten Jahren Frankreich als Reiseziel für sich entdeckt.

Wir freuen uns auch, dass Herr Bürgermeister Janik seine Unterstützung unseres Vereinsanliegens durch seinen Beitritt zum Verein bekräftigt hat und begrüßen ihn sehr herzlich in unserem Verein.

Darüber hinaus freuen wir uns, dass Herr Bürgermeister Janik mit Frau Dr. Charlotte Meyer-Bülow auch wieder eine Partnerschaftsreferentin eingesetzt hat.

Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit Herrn Janik und Frau Dr. Meyer-Bülow.

Für frankophile Bücherfans Laetitia Colombiani, Das Haus der Frauen:

Karriere-Anwältin Solène wird Zeugin, wie einer ihrer Mandanten nach einem für ihn ungünstigen Urteil im Jusitiz-Palast die Brüstung überwindet und in die Tiefe springt. Dieses Ereignis ist für sie Auslöser, dass ihr scheinbar so geordnetes Leben zusammenbricht, sie findet sich in einer Klinik wieder, Diagnose Burn-out. Wieder zuhause fällt es ihr weiterhin schwer, ins Leben zurück zu finden. Auf Rat ihres Psychiaters beginnt sie sich ehrenamtlich zu engagieren und kommt so in Kontakt mit einem Frauen-Haus und dessen Bewohnerinnen.

Die in der Jetzt-Zeit angesiedelte Handlung wechselt ab mit einem historischen Handlungsstrang, der die Geschichte der Gründerin eines der ersten französischen Frauenhäuser, Blanche Peyron, schildert. Ein spannend erzählter Roman über bewegende Frauenschicksale.

Laetitia Colombani, Schauspielerin und Regisseurin, war mit ihrem ersten Roman „Der Zopf“ monatelang in der Spiegel-Besten-Liste vertreten. Nun präsentiert sie ihr neues Buch.

Laetitia Colombani, Das Haus der Frauen, Fischer Verlag, 20,– €

 

Les Bassins de Lumières, Bordeaux

Endlich können wir uns in Europa wieder freier bewegen und auch die Grenzen zu Frankreich sind wieder offen. Und unser westlicher Nachbar erwartet uns nicht nur mit den altbekannten oder noch nicht bekannten Sehenswürdigkeiten. Es gibt auch ganz Neues zu entdecken.

So haben in Bordeaux inzwischen die „Bassins de Lumières“ ihre Pforten geöffnet. Eigentlich sollte die Eröffnung am 17. April stattfinden, dies wurde aber durch die Corona-Krise verhindert.

In den ehemaligen, von der deutschen Besatzungsmacht im 2. Weltkrieg gebauten U-Boot-Bunkern, geht man auf Stegen über das Wasser, Kunstwerke von van Gogh, Klimt und Paul Klee u.a. werden im Halbdunkel an die Wände projiziert und spiegeln sich gleichzeitig im Wasser. Der Zuschauer wandelt gleichsam durch das Kunstwerk und wird zu einem Teil davon. Eine zusätzliche akustische Untermalung bringt ein Gesamtwerk hervor, das in dieser Zusammenstellung einmalig ist.

Aufgrund der aktuellen Situation ist eine Reservierung nötig. Wir empfehlen, diese mindestens 2 Wochen im Voraus unter www.bassin-lumieres.com zu tätigen. Bitte bleiben Sie weiterhin vorsichtig und beachten Sie Masken- und Abstandregeln.

Thierry Mugler in der Kunsthalle Thierry Mugler, Couturissime

Eine weitere frankophile Ausstellung zeigt derzeit die Kunsthalle München. Mit Thierry Mugler kommt diesmal einer der Paradiesvögel der Modeszene Frankreichs zur Ausstellung. Thierry Mugler, 1948 in eine ursprünglich aus Österreich stammende Arzt-Familie in Straßburg geboren, leidet unter der Enge des strengen Elternhauses und der Atmosphäre in den 50er Jahren. Nach einer Ausbildung als Ballett-Tänzer an der Opéra National du Rhin studiert er Kostümdesign an der Ecole Supérieure des Arts Décoratifs in Straßburg. Ende der 60er Jahre geht er nach Paris, wo er 1974 sein eigenes Modehaus gründet. Seine erfolgreichste Phase durchlebt die Firma in den 70er und 80er Jahren. In den 90er Jahren beginnt der Niedergang. 1997 übernimmt Clarins die Firma und stellt zeitweise die Modelinie ein. Ab 2006 wird die Mode-Sparte wieder belebt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 30. August zu sehen. Bitte bleiben Sie weiterhin vorsichtig, beachten Sie Mindestabstände und Maskenpflicht und bleiben Sie gesund.

Thierry Mugler, Couturissime, Kunsthalle München, noch bis 30. August 2020.

Für frankophile Bücherfans Raymond Quéneau, Zazie in der Metro

Die kleine Zazie kommt nach Paris zu ihrem Onkel. Ihr größter Traum ist es, einmal mit der Metro zu fahren. Doch es wird mal wieder gestreikt in Paris, die Metro ist geschlossen. Was hilft’s, die kleine Zazie wird sich mit Entschlossenheit und Energie ihrem Schicksal entgegen stemmen und tut alles, um doch noch mit der Metro fahren zu können. 

Der Klassiker von Quéneau versprüht Wortwitz, Ironie und anarchische Komik, die die Lachmuskeln nicht zur Ruhe kommen lassen. Frank Heibert hat sich an eine Neuübersetzung gewagt.

Und wer Lust hat, kann sich auch die schöne Verfilmung von Louis Malle für das Heimkino bestellen. 

Jetzt in Neuübersetzung von Frank Heibert.

Raymond Quéneau, Zazie in der Metro, Suhrkamp Verlag, 22,– €

 

Für frankophile Filmfans Die Dinge des Lebens

Und auf einmal ist es ganz still. Gerade hat sich das Auto noch mehrmals überschlagen, der von Michel Piccoli gespielte Architekt ist meterweit aus dem Fahrzeug geschleudert worden. Und nun liegt der Schwerverletzte in einer kniehohen Wiese, umgeben von Obstbäumen, geradezu idyllisch. Und für einen Moment ist alles ganz still.

 

Bis eine hektische Maschinerie einsetzt. Passanten versuchen den in Brand geratenen Sportwagen zu löschen, die Polizei sperrt ab und befragt Zeugen und die Sanitäter bergen den Schwerverletzten. Die Lebensgefährtin (Romy Schneider) macht sich von Paris aus auf den Weg, auch eine Ex-Frau und ein erwachsener Sohn eilen ans Bett des mit dem Tode Ringenden.

 

Vor dem inneren Auge des Architekten spielen sich derweil nochmal entscheidende Szenen seines Lebens ab.

 

Arte sendet anlässlich des Todes von Michel Piccoli heute um 21:45 Uhr den kongenialen Klassiker von Claude Sautet.

 

Die Dinge des Lebens, Sonntag, 21:45 Uhr, arte

Für frankophile Bücherfans Albert Camus, Die Pest

Zuerst sterben die Ratten, dann die Menschen und auf einmal sind alle Grenzen geschlossen. Die Menschen kommen nicht mehr raus aus Oran. Manche Mitmenschen zeigen Solidarität, andere ziehen Profit aus dem Leid der anderen, wieder andere versuchen einfach nur zu überleben. Heute zeigt sich einmal mehr, wie visionär der Text von Camus war.

 

Eigentlich soll das Werk, für das Camus den Literatur-Nobelpreis erhält, als Parabel auf den Faschismus und die Zeit der deutschen Besatzung gedacht gewesen sein.

 

Egal wie man den Roman liest, er bleibt eine hoch spannende, lohnenswerte Lektüre, die sprachlich in ihrer Schlichtheit eine ungeheure Wucht entfaltet und ganz nebenbei einen tiefen Einblick in Camus‘ Philosophie gibt.

 

In der 3sat-Mediathek können Sie darüber hinaus eine Theaterfassung des Romans ansehen, die nur dort abzurufen ist. Es handelt sich um eine Adaption des Theaters Oberhausen, die nach dem Lock-down inszeniert wurde. Die einzelnen Protagonisten haben sich in dieser Zeit nie physisch getroffen. Die ersten beiden Folgen sind online, die Folgen 3 – 5 werden an den nächsten 3 Samstagen veröffentlicht.

 

Bitte unterstützen Sie in diesen schwierigen Zeiten den regionalen Buchhandel. Die meisten regionalen Buchhandlungen verfügen über eigene Internet-Shops und sind auch telefonisch für sie erreichbar.

 

Albert Camus, Die Pest, Rowohlt Verlag, 12,– €

 

50 Jahre Citroen SM 1970 Frankreichs Rückkehr in die automobile Oberklasse

In den frühen 60er Jahren des letzten Jahrhunderts beginnt man sich bei Citroen Gedanken darüber zu machen, wie man das Programm der sehr erfolgreichen DS nach oben verlängern kann. Das Projekt zieht sich jahrelang hin, entwickelt sich immer mehr zu einem komplett eigenen Modell.

 

Im Frühjahr 1970 ist es endlich soweit: Auf dem Automobil-Salon in Genf wird der SM vorgestellt. Frankreich, das auf eine lange Tradition an Prestige-Fahrzeugen zurückblickt, verfügt endlich wieder über ein wirkliches Luxus-Automobil. Der Sechszylinder ist bei Maserati entwickelt worden und verleiht dem Auto ein seltsames Zwitter-Wesen: Ein reinrassiger Sportmotor findet sich in einem großen, auf Komfort ausgelegten Coupé wieder.

 

Trotzdem ist die Presse zunächst begeistert. Zwar ist der Wagen teurer als die deutsche Konkurrenz aber eben auch von ausgesprochen aufwendiger Konstruktion. Vielleicht zu aufwendig: Schnell stellt sich heraus, dass viele Citroen-Werkstätten mit der komplizierten Technik überfordert sind, der Spanner für die Steuerkette des Motors ist außerdem zu schwach dimensioniert. Wird die Kette nicht manuell alle 10.000 km justiert, drohen massive Motorschäden.

 

All dies schadet dem Ruf des Wagens. Sein sensationelles Design mit den 6 Scheinwerfern unter Plexiglas(2 davon mitlenkend!) kann ihn da nicht mehr retten. Das Fahrzeug lässt sich kaum noch verkaufen. Die Übernahme der Mehrheit bei Citroen durch Peugeot bedeutet letztlich das Ende dieses bemerkenswerten Autos: 1975 wird die Produktion nach immerhin ca. 12.000 produzierten Einheiten beendet. Frankreichs Rückkehr in die Oberklasse muss weiter warten. Wer heute über ein gut gepflegtes Modell verfügt, hat nicht nur ein zuverlässiges Fortbewegungsmittel sondern auch ein ebenso zuverlässiges Wertsteigerungsobjekt.

Für frankophile Bücherfans Annie Ernaux, Eine Frau

Wenige Wochen nach dem Tod ihrer Mutter setzt Annie Ernaux ihr ein bewegendes Denkmal. Um die Jahrhundertwende in der Normandie in eine Arbeiterfamilie geboren, wird sie später mit ihrem Mann ein Lebensmittelgeschäft führen. Die Tochter Annie schafft einen weiteren Schritt im sozialen Aufstieg, sie wird studieren. Das schafft mitunter auch Distanz zur Mutter. Die Bildung, die die Mutter nicht die Chance hatte zu erwerben, wird zwischen ihnen stehen. Aber zugleich werden sie sich auf einer anderen Ebene wieder treffen. 1986 erstmals erschienen und jetzt in neuer Übersetzung bei Suhrkamp wieder aufgelegt.

Bitte unterstützen Sie in diesen schwierigen Zeiten den regionalen Buchhandel. Die meisten regionalen Buchhandlungen verfügen über eigene Internet-Shops und sind auch telefonisch für sie erreichbar. 

Annie Ernaux, Eine Frau, Suhrkamp Verlag, 18,– €

 

 

Für frankophile Bücherfans Luc Banalec, Bretonisches Vermächtnis/ Georges Simenon, Maigret und der gelbe Hund

Kommissar Dupins achter Fall entführt uns in „die blaue Stadt“ Concarneau. Kurz vor Pfingsten feiern die Bretonen in den Straßen der Altstadt den Auftakt des Sommers, als vor Dupins Lieblings-Restaurant, dem „Amiral“, eine Leiche gefunden wird. 1931 ermittelt genau dort auch schon Kommissar Maigret im Fall eines ermordeten Weinhändlers. Jörg Bong, der sich hinter dem Pseudonym Luc Banalec verbirgt, gibt uns Lesern damit die Möglichkeit und das Vergnügen, beide Bücher parallel zu lesen.

 

Zu erstehen beim Buchhändler Ihres Vertrauens. Bitte unterstützen Sie in diesen schwierigen Zeiten den regionalen Buchhandel. Die meisten regionalen Buchhandlungen verfügen über eigene Online-Shops und sind auch telefonisch für Ihre Anfragen erreichbar.

 

Luc Banalec, Bretonisches Vermächtnis, Kiepenheuer & Witsch, 16,–€

 

Georges Simenon, Maigret und der gelbe Hund, Kampa Verlag, 16,90 €

 

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