Zuerst sterben die Ratten, dann die Menschen und auf einmal sind alle Grenzen geschlossen. Die Menschen kommen nicht mehr raus aus Oran. Manche Mitmenschen zeigen Solidarität, andere ziehen Profit aus dem Leid der anderen, wieder andere versuchen einfach nur zu überleben. Heute zeigt sich einmal mehr, wie visionär der Text von Camus war.

 

Eigentlich soll das Werk, für das Camus den Literatur-Nobelpreis erhält, als Parabel auf den Faschismus und die Zeit der deutschen Besatzung gedacht gewesen sein.

 

Egal wie man den Roman liest, er bleibt eine hoch spannende, lohnenswerte Lektüre, die sprachlich in ihrer Schlichtheit eine ungeheure Wucht entfaltet und ganz nebenbei einen tiefen Einblick in Camus‘ Philosophie gibt.

 

In der 3sat-Mediathek können Sie darüber hinaus eine Theaterfassung des Romans ansehen, die nur dort abzurufen ist. Es handelt sich um eine Adaption des Theaters Oberhausen, die nach dem Lock-down inszeniert wurde. Die einzelnen Protagonisten haben sich in dieser Zeit nie physisch getroffen. Die ersten beiden Folgen sind online, die Folgen 3 – 5 werden an den nächsten 3 Samstagen veröffentlicht.

 

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Albert Camus, Die Pest, Rowohlt Verlag, 12,– €