In den frühen 60er Jahren des letzten Jahrhunderts beginnt man sich bei Citroen Gedanken darüber zu machen, wie man das Programm der sehr erfolgreichen DS nach oben verlängern kann. Das Projekt zieht sich jahrelang hin, entwickelt sich immer mehr zu einem komplett eigenen Modell.

 

Im Frühjahr 1970 ist es endlich soweit: Auf dem Automobil-Salon in Genf wird der SM vorgestellt. Frankreich, das auf eine lange Tradition an Prestige-Fahrzeugen zurückblickt, verfügt endlich wieder über ein wirkliches Luxus-Automobil. Der Sechszylinder ist bei Maserati entwickelt worden und verleiht dem Auto ein seltsames Zwitter-Wesen: Ein reinrassiger Sportmotor findet sich in einem großen, auf Komfort ausgelegten Coupé wieder.

 

Trotzdem ist die Presse zunächst begeistert. Zwar ist der Wagen teurer als die deutsche Konkurrenz aber eben auch von ausgesprochen aufwendiger Konstruktion. Vielleicht zu aufwendig: Schnell stellt sich heraus, dass viele Citroen-Werkstätten mit der komplizierten Technik überfordert sind, der Spanner für die Steuerkette des Motors ist außerdem zu schwach dimensioniert. Wird die Kette nicht manuell alle 10.000 km justiert, drohen massive Motorschäden.

 

All dies schadet dem Ruf des Wagens. Sein sensationelles Design mit den 6 Scheinwerfern unter Plexiglas(2 davon mitlenkend!) kann ihn da nicht mehr retten. Das Fahrzeug lässt sich kaum noch verkaufen. Die Übernahme der Mehrheit bei Citroen durch Peugeot bedeutet letztlich das Ende dieses bemerkenswerten Autos: 1975 wird die Produktion nach immerhin ca. 12.000 produzierten Einheiten beendet. Frankreichs Rückkehr in die Oberklasse muss weiter warten. Wer heute über ein gut gepflegtes Modell verfügt, hat nicht nur ein zuverlässiges Fortbewegungsmittel sondern auch ein ebenso zuverlässiges Wertsteigerungsobjekt.