Wer sich trotz der sich verschärfenden Situation in den kleinen Saal der Schlossberghalle gewagt hatte, der wurde mit einem denkwürdigen Abend belohnt.

Hans Pleschinski las nicht nur mit viel Emphase aus den von ihm herausgegebenen Briefen, er kommentierte auch mit Humor und umrahmte die Texte mit wichtigen Zusatzinformationen. So entwickelte sich vor den Zuschauern und Zuschauerinnen eine Art Gesamtbild einer der – wie Pleschinski ausführte – bedeutendsten Brieffreundschaften der Weltliteratur. Immer in einem sehr eleganten Stil, manchmal sehr zugewandt, manchmal aber auch sehr kritisch reiben sich die beiden großen Geister aneinander.

Seltsamerweise seien die Briefe nie zuvor ins Deutsche übersetzt worden, führte Pleschinski weiter  aus. Möglicherweise passte das Bild, dass dort von Friedrich dem Großen entsteht nicht ins deutsche Geschichtsbild einer bestimmten Zeit.

Auch die herausragenden Leistungen von Voltaire abseits der Literatur, wie z.B. sein Engagement die Einführung erster Indizien-Prozesse ließ der Autor nicht unerwähnt.

So konnten wir einen spannenden und unterhaltsamen und immer kurzweiligen Abend genießen, der uns im Gedächtnis bleiben wird.

Dank des Büchertisches, den die Bücherjolle dankeswerterweise vor dem Saal aufgebaut hatte, konnten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer dann auch noch literarisch eindecken und so den Abend nachwirken lassen.